FAQ Autogenes Training

Was ist Autogenes Training (AT) ?

Ein psychotherapeutisches Verfahren für Gesunde und Kranke, eine konzentrative Selbstentspannung. Es spricht in der Grundstufe vorwiegend die Lebensnerven, in der Oberstufe vorwiegend psychische Vorgänge an. Seit seiner Erfindung durch Prof. Dr. Johannes Heinrich Schultz um 1920 haben auf der ganzen Welt Millionen Menschen das Autogene Training erlernt.

Wie lange braucht man, um AT zu erlernen?

Die Technik der Grundstufe erlernt man in etwa 7-8 Wochen. Danach übt der Gruppenteilnehmer allein oder manche mit Kontrolle eines Therapeuten weiter. Es können auch spezielle Ziele angestrebt werden, z.B. mit einem Sporttrainer.

Nach etwa einem Jahr kann man dann die Oberstufe anschließen, deren Technik in etwa 16 Wochen erlernbar ist.

Was ist das Grundprinzip des AT?

Die Ruhe und die Möglichkeit, die Lebensnerven zu beeinflussen, wird durch Übungen erreicht, die indirekt über die Muskulatur und später über den ganzen Körper wirksam werden.

Das Wesentliche ist der indirekte Weg, da die direkte Beruhigung nur möglich ist, wenn es einem an sich gut geht. Wer es lernt, sich im Training zu lassen, der wird ge-lassen.

Macht AT nur ruhig oder gar gleichgültig?

Das AT dient der Entspannung und hat das Ziel, eine bessere Spannung zu erreichen. Damit wird die Leistungsfähigkeit optimiert und die Kreativität gesteigert. Die innere Entspannung bleibt im Wachzustand erhalten.

Kommt es zu einer Persönlichkeitsveränderung?

Das AT soll das fördern, was wir Selbstverwirklichung nennen. Dadurch kommt die „Grundpersönlichkeit“ des Menschen, die durch Schicksal, Druck von außen usw. behindert war, besser zutage: Der Mensch wird freier. Das wird von der Umwelt oft als Veränderung erlebt.

Wie viele Stunden dauert ein Kurs?

Normalerweise 7mal 90 Minuten, wobei die Teilnehmer jedes Mal Gelegenheit haben, zu üben.

Wie kann jemand durch so wenige Stunden gesund werden?

In diesen Stunden erlernt der Teilnehmer das Training, üben muss er daheim. Erst das bringt die Wirkung des AT. Während der Kursstunden kann über die Erlebnisse in den Übungen berichtet werden. Das ist ein wichtiger und unentbehrlicher Teil des Kurses.

Kann  AT jedem helfen?

Nein, natürlich nicht. Es gibt Menschen, für welche AT grundsätzlich nicht in Frage kommt. Andere müssen z.B. durch Medikamente vorbereitet werden.

Bei ‚schwereren‘ Störungen wird der Gruppenleiter zu einer begleitenden Einzeltherapie raten und die Grundstufe als Basisbehandlung ansehen.

Wie lange hält die Wirkung des AT an?

Wenn der Teilnehmer mit den Übungen nicht aufhört, wird die Wirkung des AT prinzipiell stärker, je länger man es macht. Wie beim Erlernen des Radfahrens bleiben die Grundreaktionen auch erhalten, wenn man lange Pausen macht. Man kann also nach einer Pause rasch wieder ‚hinein-kommen‘.

Wie beschreibt man am besten die Gefühle beim AT?

Alle solche Empfindungen kann man praktisch nicht beschreiben, man muss sie selbst erleben. Da AT für jeden ein ganz individuelles Geschehen wird – eben von der eigenen Persönlichkeit geprägt – wird auch jeder das AT persönlich erleben.

Müssen Kursteilnehmer vor der Gruppe sprechen?

Nein, jedem steht es frei, sich zu äußern.

Für wen kommt das Training in Frage?

Einmal für den Gesunden, z.B. für Sportler, Manager, die ihre Leistungskraft, ihre Kreativität steigern, ihre Lebensnerven besser in den Griff bekommen wollen. Darüber hinaus ist es eine Therapie, die vor allem für psychosomatische Reaktionen und Erkrankungen, sowie zur Beseitigung psychischer Störungen dient. Eine Methode also z.B. gegen Magengeschwüre, funktionelle Herzbeschwerden, aber auch gegen Erröten,

Nägelbeißen, Schlafstörungen usw.

Wieso kann ein Verfahren gegen so viele Krankheiten helfen?

Es handelt sich im Prinzip darum, dass alle diese Erscheinungen von einer Fehlsteuerung der Lebensnerven ausgelöst werden. Dadurch kann man sie auch alle über die Lebensnerven beeinflussen.

Geht AT in die Tiefe?

In der Oberstufe, speziell in der analytischen Oberstufe (Autogene Psychotherapie) kann man, wenn es

notwendig ist, auch auf die tieferen seelischen Ursachen eingehen und damit eine Behandlung sozusagen von der Wurzel her beginnen. Ansätze zu einem analytischen Geschehen, also zu einer aufdeckenden Behandlung, gibt es auch schon in der Grundstufe.

 

 

 

(Nach einem Merkblatt des Internationalen College für bionome Psychotherapie, Zweigstelle Wien.)

*) Im gesamten Informationsblatt sind jeweils beide Geschlechter gemeint.